Über Norbert Ernst Herrmann
Als freiberuflicher bildender Künstler und Kommunikationsdesigner (grad.) bin ich seit über 35 Jahren selbständig tätig. Neben meinen freien, künstlerischen Arbeiten gestalte ich im Grundsatz für jeden, der qualifiziertes Design braucht und ethischen Standards genügt. Unter anderem arbeitete ich z.B. für Daimler Benz (Omnibusse), Sparkassenverlag, einem Ministerium in Baden-Württemberg oder auch für das Bistum Speyer.
http://www.atelier-fuer-moderne-kunst-und-visuelle-kommunikation.de
Ausbildung:
Studium an der Werkkunstschule/Fachhochschule für Gestaltung Mannheim im Fach Freie Kunst bei dem Plastiker Prof. Hans Nagel, Graduierung als Jahrgangsbester in Grafik-Design bei dem Designer Prof. Wolf Magin, Studium der Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Universität Heidelberg.
Ausstellungen:
2010: Gruppenausstellung BAGL af FAIRs in Berlin
2012: Große Einzelausstellung Hack-Galerie Kaiserslautern; Gruppenausstellung Elmsteiner Kulturtage in Elmstein
2013: Nominierung zum mit 10 000 Euro dotierten Internationalen André Evard-Preis der Messmer-Kunsthalle in Riegel. Von über 700 Einsendungen aus 35 Ländern wurden an die 90 Künstler*innen aus aller Welt zur großen Ausstellung ihrer Werke eingeladen, was in der leider nur regionalen Presse großen Anklang fand.
2014: Einzelausstellung mit über 30 Werken VLB Karlsruhe
2015: Teilnahme an Gruppenausstellungen im Rahmen des Kunstvereins Neustadt an der Weinstraße
2016: Große Einzelausstellung im Künstlerhaus Schirnding in Oberfranken
2017: Gruppenausstellung zum Thema “Allianzen” in der Galerie mBeck in Homburg/Saar
2018: Teilnahme an den Kunstmessen Innsbruck und Salzburg auf dem Stand der Galerie mBeck
2019: Gruppenausstellung in der Alten Schreinerei in Durbach der Galerie mBeck
2020: Teilnahme an der ART-Karlsruhe (kurz vor Bekanntwerden der Corona-Pandemie) auf dem Stand der Galerie mBeck mit dem Motto: “Ich weiß nicht – Ich weiß – ich weiß alles.” Im Katalog, wo einschließlich meiner, insgesamt 12 künstlerische Positionen zu sehen waren, hatte ich die Ehre das Vorwort zu verfassen:
“Das Künstlerische ist ein Traum, dem das Wissen zunächst fremd zu sein scheint. Die Ahnung mag ihm alles sein. Es fühlt sich aber nicht lange wohl im Gefängnis des Nichtwissens, dem nur auf sich selbst bezogenen “Irgendwas.” Es will die Freiheit, es will die ganze Welt. Das Künstlerische will alles wissen, nicht nur die eigenen Ideen pflegen. Damit begegnet es zwangsläufig dem Wissen, Nichtwissen und Handeln anderer Menschen. Hier mag der entsetzte Schrei anheben:“Ihhhh!” Und kann oft schier nie mehr aufhören im ganzen Leben…
Das Künstlerische, ab und an vom Traum erwacht, weiß nun, dass es so gut wie nichts weiß, strebt fragend wie Sokrates nach Erkenntnis und gewiss auch nach der Tat, nicht ohne Fehler zu machen. Das ist unvermeidbar. Gut, wenn man sie einsieht und erkennt, – auch darüber spricht!
Wissen und Nichtwissen sind im kulturellen Gewebe beständig in dialektischer Spannung – etwa wie Figur und Grund in den Grundlagen des bildnerischen Schaffens – und verbindet sich gewiss mit Faktizität und Geltung von Wahrheit, wie Jürgen Habermas richtig ausführt. Doch das Gegenteil von der Wahrheit ist nicht die Un-Wahrheit, sondern, wie Hans-Georg Gadamer sehr eindringlich in seinem grandiosen Werk “Wahrheit und Methode” zeigt: Die Verblendung. Davor ist niemand gefeit.
Das Alles-Wissen-Können ist uns Menschen bislang nicht erreichbar – wahrscheinlich nie – nur das Mehr-Wissen-Wollen, und endet hoffentlich nicht, wie leider Friedrich Nietsches Schicksal zeigt, im Wahnsinn. Wobei wir wieder am Anfang von künstlerischen
Träumen wären…”
Norbert Ernst Herrmann,
2022: Teilnahme an dem regionalen Kunstwettbewerb “Mut zur Freiheit” im Rahmen der Feier 190 Jahre Hambacher Fest der Stadt Neustadt an der Weinstraße. Mein Kunstwerk, ein Plakat DIN A 1, gedruckt auf Dibond, wurde zusammen mit Werken von einigen anderen Künstler*innen ausgewählt. Die Vernissage fand am 27. Mai um 18 Uhr in der Villa Böhm der Stadt Neustadt statt, die Ausstellung dauerte bis 7. Juni.
2023: Einzelausstellung in Kaiserslautern in der Galerie G14 unter dem Motto: “Jenseits von Figuration und klassischer Abstraktion…und weiter!” vom 9.Juli – bis 18.Juli – Vernissage am 7. Juli – unter anderem mit drei neuen Fin Art Prints im Giclée-Druckverfahren und Gemälden (alles auch hier zu sehen. Aber besser auf der Homepage: https://www.atelier-fuer-moderne-kunst-und-visuelle-kommunikation.de)
Zu meiner Kunst:
Gewonnen habe ich meine Bildideen durch eine Analyse des Werks von Victor Vasarely, dem 1997 verstorbenen Gründer der Optical-Art. Er schuf ein beeindruckendes Werk ambivalenter Wahrnehmungsformen, die sich in vielen Bildern als dritte Dimension und visuelle Bewegung der betrachtenden Person aufdrängt und neben großem, weltweitem Erfolg, aber auch für scharfe Kontroversen sorgte: Max Bill zum Beispiel wetterte: “In der bildenden Kunst gibt es keine Bewegung!” Was natürlich nicht stimmt, denn allein z.B. die Farben Rot, Gelb oder Blau sind anschaulich stets in “Bewegung”, wie wir nicht erst seit Ive Klein wissen. Heute sind die beiden Solitäre in dem Konstruktivistischen und Konkreten Kanon jedenfalls friedlich eingemeindet. Soweit so gut…
Meine Konzeption besteht darin, dass ich die geschlossene Symmetrie der Grundformen, wie sie Vasarely meist verwendete, durch Teilformen ersetze – zum Beispiel durch Dreiviertelkreise (hat Vasarely nie gemacht!) – und erhalte so eine gestalterisch fragile Figur/Grundbeziehung als Grundelement. Durch Drehen und die Kombination dieser Grundelemente im Bildraum, entstehen auf diese Weise aus dem Inneren der Muster heraus Formationen, die ich in letzter Zeit auch z.B. mit gegenständlichen Formen als Hintergrund belege und die nun visuell in den Vordergrund drängen. Die widersprüchlichen Anschauungsebenen von Vordergrund und Hintergrund ergeben auf diese Weise ein ambivalentes “Hin-und-Her-Kippen” des Wahrnehmungseindrucks, was durch eine paradoxe Schattengebung von Formen noch verstärkt wird.
Ambivalente Seherfahrungen zielen also in meiner Kunst darauf ab, eine visuelle Irritation zu bewirken. Im Unterschied zu Vasarely geht mir aber sein durchgängiger Harmonismus ab, der in unserer fragilen Zeit “am Abgrund” durch Kriege und drohende, irreversible Klima-Kipppunkte eine andere Kunstäußerung erfordert. Das mag Unsicherheit bedeuten, kann aber auch Lust machen, sich mit seinem oft widersprüchlichen Denken, Empfinden und Handeln auseinander zu setzen – z.B. was sind Fake-News, was nicht? -, ein Verhaltensrepertoire, das in unserer komplizierten, modernen Welt für uns alle schier unausweichlich wird.
Norbert Ernst Herrmann
08. April 2022
( Die hier angegebenen Preise im Druckbereich sind für die jeweiligen Größen verbindlich, können aber bei abweichenden Größen nach unten oder oben abweichen. )